Rückblickend
auf das Abschlussjahr meines Studiums kann ich sagen, dass die Zeit wie
im Flug vergangen ist. Mit Beginn der Corona-Pandemie begann auch für
mich das Home-Studying und es hieß: Zuhause bleiben und online lernen.
Durch
Video-Meetings mit meinen Studienkollegen und den Dozenten der HöV
Mayen sowie die hochschuleigene Plattform Ilias wurde uns der Lernstoff
für das letzte Studienjahr digital vermittelt. Wo vorher 100 %
Präsenzunterricht an der Hochschule in Mayen stattfand und ich jeden Tag
ungefähr 45 Minuten mit dem Auto anreiste, konnte ich jetzt die
Vorteile des Home-Studying genießen, morgens wesentlich länger schlafen
und mir den Tag durch flexible Online-Lerneinheiten im Selbststudium
eigenständig strukturieren. Flexibles Selbststudium? Das kann auch
gleichzeitig ein „Nachteil“ sein für diejenigen, die einen
strukturierten Alltag zum Lernen benötigen. Die ursprünglichen
klassischen Stundenpläne wurden teilweise abgeschafft und es war uns
vollkommen selbst überlassen, wann welche Online-Lerneinheit bearbeitet
und abgeschickt wird. Wichtig war nur die Einhaltung der Abgabefrist der
Aufgaben. Durch den reinen Online-Austausch habe ich schnell gemerkt,
dass mir die sozialen Kontakte mit meinen Studienkollegen fehlen und
auch das Lernen für die Abschlussklausuren war durch die Pandemie anders
und mit sehr viel mehr Selbstdisziplin verbunden. Gerade neue komplexe
Themengebiete konnte ich mir schwer selbst aneignen und hätte an dieser
Stelle lieber wieder auf den Frontalunterricht mit meinen Dozenten
zurückgegriffen.
Nichts
desto trotz absolvierte ich meine Abschlussprüfungen im Februar dieses
Jahres erfolgreich und konnte so in die letzte Phase meines Studiums
übergehen – die Thesis (Bachelorarbeit). Meinen Themenschwerpunkt hatte
ich bereits im Januar 2020 an der HöV Mayen angemeldet und war für mich
ganz klar: Digitalisierung in der Kommune anhand unserer selbst
entwickelten App „Mein Wittlich.Land“. Gerade die Literaturrecherche
stellte sich durch die pandemiebedingte Schließung der Bibliotheken als
schwierig heraus. Zum Glück konnte ich hier auf viele
Online-Bibliotheken von anderen Hochschulen oder unserem eigenen
Scan-Service der HöV zurückgreifen und mir die nötige Literatur digital
herunterladen bzw. zusenden lassen sowie im Anschluss auswerten. Nach
sechs langen Wochen war es endlich geschafft und es hieß am 25. März
2021 Abgabe der Thesis – ein befreiendes Gefühl zu wissen, dass drei
Jahre Studium zu Ende sind und ich kurz vor der Ziellinie stehe.
Insgesamt
hat mir das duale Studium zur Verbandsgemeindeinspektorin sehr gut
gefallen. Ich wurden in vielen verschiedenen Abteilungen eingesetzt und
konnten dort die Kolleginnen und Kollegen bei ihrer täglichen Arbeit
begleiten und die Zeit aktiv mitgestalten. Vor allem die
abwechslungsreiche Arbeit und Einblicke, wie zum Beispiel in den Alltag
der Feuerwehr oder im Bürgerbüro der Verwaltung, haben dafür gesorgt,
dass es nie langweilig wurde und ich in fast alle Bereiche der
Verwaltung reinschnuppern konnte. Mein persönliches Highlight war die
Teilnahme am Projekt „DigiScouts“ im Jahr 2019 im Fachbereich 1. Niemals
hätten wir zu Beginn des Projektes gedacht, dass unsere App „Mein
Wittlich.Land“ daraus entstehen würde und heute ein wichtiger
Bestandteil der Verwaltung ist. Es war toll, diese Erfahrungen der
eigenständigen Projektarbeit sammeln zu können und gleichzeitig einen
Mehrwert für die Verwaltung zu schaffen. Aber auch als Team sind Adrian
Gräf, Bastian Schmitz, Anna-Lena Foegen, Felix Bros und ich
zusammengewachsen und seitdem gute Azubikollegen geworden.
Mit
Abschluss meiner Thesisverteidigung im Juni dieses Jahres werde ich zur
Verbandsgemeindeinspektorin der Verbandsgemeinde Wittlich-Land ernannt.
Ab sofort bin ich wieder in der Verbandsgemeindeverwaltung eingesetzt
und freue mich auf viele neue Herausforderungen sowie meine „neuen“
alten Kolleginnen und Kollegen im Haus. Da ich nun keine Auszubildende
mehr bin, werde ich das Zepter an die nächste Azubine im gehobenen
Dienst weitergeben und von meinem neuen Arbeitsplatz aus ihren Werdegang
gespannt verfolgen.
Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung und vielleicht schon bis ganz bald! :)
Eure Jasmin