Thomas Linnertz, Präsident der
Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), hat Pater Stephan Senge vergangene
Woche im Kloster Himmerod das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht. Der
88-Jährige erhält die Auszeichnung zur Würdigung seines Wirkens aus Himmerod
heraus, über kontinentale Grenzen hinweg – im Besonderen für sein Engagement im
Sudan.
„Diese
Auszeichnung ist die Anerkennung eines Lebenswerks – eines Theologen,
Seelsorgers, Entwicklungshelfers und Schriftstellers“, erklärt ADD-Präsident
Thomas Linnertz. Das Bundesverdienstkreuz am Bande würdige, wie bedeutend sein
Engagement zum Wohle der Gesellschaft ist und welchen Mehrwert sie dadurch
erfährt.
„Pater
Stephan Senge hat sehr früh in seinem Leben etwas Wesentliches verinnerlicht:
Wir alle Leben in einer Welt“, betont ADD-Präsident Thomas Linnertz. „Es geht
ihm immer um die Menschen, um jeden einzelnen, aber es geht auch um Frieden und
Harmonie im Glauben.“ Kaum jemand könne auf eine derartige, jahrzehntelange
Tätigkeit im sozial-gesellschaftlichen und spirituellen Bereich zurückblicken.
„Sie engagieren sich für das Wohl der Gesellschaft – aus Himmerod heraus, über
kontinentale Grenzen hinweg“, so Linnertz weiter.
Während
einer Reise in die sudanesischen Nubaberge erlebte Pater Stephan Senge die
Folgen der Bürgerkriege. Unter diesem Eindruck entschloss er sich, jungen
Menschen vor Ort zu helfen. Also gründete er 1997 die heutige „Initiative Pater
Stephan“. Der Sudan zählt zu den ärmsten Ländern in der Welt. Das Land steht
vor enormen Herausforderungen, auch im Bereich der Bildung. Dort setzt die
Initiative an. Durch sein vielfältiges Engagement sammelt Pater Stephan
Spendengelder, die für den Bau von Schulen und deren Ausstattung, in der
Ausbildung von Lehrkräften und der Unterstützung von Studierenden eingesetzt
werden. Darüber hinaus unterstützt der Verein Begegnungen zwischen Schülerinnen
und Schülern aus Deutschland, dem Sudan und Südsudan.
Pater
Stephan reist selbst jährlich für mehrere Wochen in das afrikanische Land, um
auch vor Ort aktiv zu sein. „Sie finden die Nähe zu Menschen und geben Ihnen
Hoffnung und Zuversicht“, betont ADD-Präsident Thomas Linnertz. „Und das nicht
nur in der Welt, sondern auch in Himmerod“. Oftmals als „gute Seele von
Himmerod“ bezeichnet, trat der 1934 in Hannover geborene Pater Stephan Senge
nach der Matura 1958 als Mönch in die Zisterzienser-Abtei Himmerod ein. An der
Theologischen Hochschule Beuron studierte er katholische Theologie und empfing
1964 die Priesterweihe.
Aber auch als Schriftsteller ist
er seit jeher aktiv. Bis heute hat Pater Stephan rund 50 Bücher veröffentlicht,
welche ihm eine bundesweite Bekanntheit und Anerkennung verschaffen. Für sein
schriftstellerisches Werk, Gedichte und Romane, wurde er 1996 mit dem Ehrenring
der Europäischen Autorenvereinigung „Die Kogge“ geehrt. Auch das Literaturforum
Himmerod und der Verlag „Himmerod-Drucke“, gehen auf sein Engagement zurück.
Nach der Auflösung des Zisterzienser-Konvents im Jahr 2017, lebt Pater Stephan
als letzter verbliebener Mönch in Himmerod.
Gratulantinnen und
Gratulanten: Pater Stephan Senge (5.v.l.) mit (v.r.n.l.) Landrätin Julia
Gieseking, Landkreis
Vulkaneifel, Norbert Kraff, Beigeordneter der
Verbandsgemeinde Wittlich-Land, Landrat Gregor Eibes, Landkreis
Bernkastel-Wittlich, Weihbischof Robert Brahm, ADD-Präsident Thomas Linnertz
und Vertreterinnen und Vertretern
des Fördervereins Abtei Himmerod e.V. sowie
der Initiative Pater Stephan e.V.; Foto: Christian Moeris, TV