Seit 1988 wird im Eckfelder Maar wissenschaftlich nach Fossilien aus dem
damaligen subtropischen Regenwald vor 45 Mio. Jahren gegraben. Inzwischen schon
weltberühmt ist das 1991 gefundene und heute im Maarmuseum Manderscheid
ausgestellte, fast vollständige erhaltene Fossil einer schwangeren
Urpferd-Stute. Einer Tradition entsprechend werden die jährlichen Ergebnisse
und Neuheiten in einer abendlichen Infoveranstaltung den Ratsmitgliedern der
Ortsgemeinde Eckfeld und der Stadt Manderscheid vorgestellt.
Auf Vorschlag von Bürgermeister Dennis Junk wurden dieses Jahr alle
Ortsbürgermeister und Ratsmitglieder der Verbandsgemeinde Wittlich-Land
zusätzlich zum diesjährigen Infoabend am 10. August 2016 eingeladen. So konnte
der Mainzer Hausherr, Dr. Michael Schmitz von der Landessammlung für Naturkunde
Rheinland-Pfalz, bei angenehmem Wetter rund 60 Gäste, darunter viele neue
Gesichter, an der Fossillagerstätte begrüßen. Weitere Grußworte sprachen
Bürgermeister Dennis Junk, Eckfeld´s Ortsbürgermeister Rainer Stolz und der
Manderscheider Stadtbürgermeister Günter Krämer.
Projektleiter Dr. Herbert Lutz erzählte dann in einem kurzweiligen Vortrag
von den abenteuerlichen Anfangsjahren bis hin zum modernen Stand der Grabung
heute. Früher zelteten die Akteure und wuschen sich im vorbeifließenden
Pellenbach. Nachts wärmte das Feuer kalte Gliedmaßen. Heute stehen 3 moderne
Container und 1 Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung vor Ort, sowie eine
Wohnung zum Übernachten in Manderscheid, zur Verfügung. Nach dieser Zeitreise
ging es in 2 Gruppen runter zur Grabung direkt im denkmalgeschützten
Trockenmaar. Dort wurden die Gäste von Grabungsleiterin Ulrike Nies die
aktuelle Grabung und Vorgehensweise ausführlich eingeführt. Vielen war die
notwendige, professionelle Vorgehensweise einer solchen Forschungsgrabung nicht
bewusst und es durften daher viele Fragen beantwortet werden. Zwischenzeitlich
hatten unsere Eckfeld-Studenten leckere Würstchen gebraten und so konnten
Hunger und Durst gestillt werden. Auf der Rückfahrt im Shuttle-Bus zeigten sich
unsere Besucher von nah und fern immer noch tief beeindruckt von dieser
subtropischen Eifler Urzeit und ihrer Bedeutung, sowohl für die Evolution der
Säugetiere als auch für das heutige Klima! Viele versprachen mit ihren Partner,
Kinder und Enkelkindern wieder zu kommen, um noch mehr zu erfahren. Das ist ein
großes Lob für unsere Arbeit und ein wichtiger Erfolg dieses Abends.