Innenminister Roger Lewentz hat im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms 2019 weitere 27 Gemeinden in Rheinland-Pfalz als sogenannte Schwerpunktgemeinden anerkannt, darunter auch die Ortsgemeinde Pantenburg. Die Anerkennungsurkunden wurden von Staatssekretärin Nicole Steingaß am 13.03.2019 in der Aula der Sparkassenakademie Schloss Waldthausen in Budenheim übergeben.
„Rund 22 Millionen Euro stehen in diesem Jahr zur Förderung von Dorferneuerungs-maßnahmen zur Verfügung. Mit dieser Summe können wichtige Projekte realisiert werden, die zur weiteren Verbesserung der Infrastruktur in unseren Dörfern beitragen“, betonte Nicole Steingaß bei der Übergabe der Anerkennungsurkunden im Schloss Waldthausen.
(Teilnehmer der Infoveranstaltung in Budenheim am 13.03.2019 bei der Überreichung der Anerkennungsurkunde
durch Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß – von links nach rechts - Robert Wies, Kreisbeigeordneter
Landkreis Bernkastel-Wittlich, Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß, Ortsbürgermeister Christoph Lamberty,
Pantenburg, Larissa Bläser-Stangier, Dorferneuerungsbeauftrage des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Bernd Schmitz, Pantenburg, Andreas Bollig, Verbandsgemeindeverwaltung Wittlich-Land, Rudolf Götten, Pantenburg, Richard Zirbes,
Beigeordneter Verbandsgemeinde Wittlich-Land; es fehlt Helmut Buchholz, Pantenburg)
Im aktuellen Förderjahr gibt es Neuerungen, von denen die Gemeinden noch stärker profitieren werden. Der bisherige Fördersatz für private Vorhaben wird von 30 auf 35 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten erhöht“, so die Staatssekretärin. So werde die Zuwendung von bisher maximal 20.452 Euro auf nunmehr maximal 30.000 Euro festgesetzt.
Ab diesem Jahr kann zudem in sechs Nicht-Schwerpunktgemeinden pro Landkreis die Erstellung oder Fortschreibung eines Dorferneuerungskonzeptes beantragt werden. Während die Förderhöhe in anerkannten Schwerpunktgemeinden 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten beträgt (bis maximal 10.000 Euro), erhalten Nicht-Schwerpunktgemeinden 80 Prozent bzw. maximal 9000 Euro.
Die Anerkennung der 27 Gemeinden als Schwerpunktgemeinde erfolgt für die Dauer von acht Jahren. Für die Stärkung der Innenentwicklung steht den privaten und öffentlichen Bauherrn eine qualifizierte Bauberatung zur Verfügung. Zusammen mit der Dorfmoderation wird damit ein umfassender Beteiligungsprozess in Gang gesetzt. Zudem kann ein zukunftsbeständiges Leitbild entwickelt werden. Die Ergebnisse dieser breit angelegten Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit sind elementare Bestandteile der zu erarbeitenden Entwicklungskonzepte.
Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Art Selbstverpflichtung verbunden, sich der Dorferneuerung im besonderen Maße anzunehmen, so die Staatssekretärin. „Schwerpunkte der Dorferneuerung sind struktur- und funktionsverbessernde Maßahmen, die die Ortskerne stärken und wiederbeleben und damit die unverwechselbare Siedlungs- und Kulturlandschaft erhalten. Dazu zählen insbesondere auch Maßnahmen, die einer Grundversorgungssicherung und der sozialen Daseinsvorsorge im Dorf dienen“, sagte Steingaß.
Die Ortsgemeinde Pantenburg strebt mit Hilfe der Schwerpunktanerkennung die im Zuge der laufenden Dorfmoderation identifizierten strukturellen Mängel und Defizite im Rahmen der Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts anzugehen. Die bereits bestehende aktive Dorfgemeinschaft soll dabei frühzeitig und umfassend in die Planungs- und Realisierungsschritte eingebunden werden, um sich den Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen, um insbesondere die bereits einsetzende Leerstandsproblematik anzugehen.
Als wesentliche Planungsziele zur Fortentwicklung der Gemeinde sind insbesondere zu nennen:
- schlüssiges Konzept der Ortsentwicklung (Innenentwicklung) im Hinblick auf Wohnen, Tourismus, Landwirtschaft und Frei-
zeit/Erholung
- Leerstandsmanagement
- Verbesserung der Attraktivität des Ortskerns als Wohnstandort durch ortsgerechte Sanierung der erhaltenswerten Ge-
bäude und Ergänzung durch ortsgerechtes neues Bauen
- Verbesserung der Gestalt- und Aufenthaltsqualität des Ortskerns
- Stärkung der Dorfgemeinschaft
- Erweiterung der sozialen Angebote, insbesondere für Kinder, Jugendliche und Senioren
Als wichtigste öffentliche Maßnahmen neben der Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes der künftigen Dorfentwicklung zählen:
- Dorfflurbereinigung
- Intensive Beratung privater Investoren
- Erweiterung des touristischen Angebotes (u.a. Bett & Bike, Fahrradkapelle, Rundwege)
- Umgestaltung des Kapellenplatzes
- Neugestaltung des Brunnenplatzes
- Einrichtung einer E-Auto-Ladestation
- Gestaltung des Heideplatzes als Festplatz und Kinder- und Jugendtreffpunkt