Vergangenheit erleben
Am
8. Juni 1984 wurde das Manderscheider Heimatmuseum in Anwesenheit von
Altbundespräsident Walter Scheel feierlich eröffnet. Die Räume befanden sich
damals in der früheren Volksschule auf dem Burberg.
1995
zog man an den heutigen Standort gegenüber dem Rathaus. In dem repräsentativen
Wohnhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das in früheren Zeiten als
Gaststätte, Fremdenpension und landwirtschaft-licher Betrieb genutzt wurde,
erzählen heute zahlreiche Exponate und Dokumente von der über 1000-jährigen
Geschichte Manderscheids und seiner Umgebung.
Die
sogenannte Grafenglocke ist das bedeutendste Objekt des Museums. Sie wurde im
Jahre 1650 vom Grafen Philipp Dietrich von Manderscheid-Kayl für die Kapelle
der Niederburg gestiftet. Von Napoleon im Jahre 1803 verkauft, kehrte sie nach
einer langen Odyssee erst vor fünf Jahren wieder nach Manderscheid zurück.
Nicht
minderbedeutend ist eine alte Kirchenglocke der Manderscheider Pfarrkirche. Sie
stammt aus dem Jahre 1746. Dem Engagement des Fördervereins des Museums ist es
zu verdanken, dass beide Glocken hier gezeigt werden können. In
der Gemäldegalerie des Museums werden ins besonders Werke des einheimischen
Künstlers Peter Gillen gezeigt. Prachtstück ist ein Gemälde von Friedrich
August de Leuw (1817-1888),
einem bedeutenden Maler der Düsseldorfer Malerschule, dessen Söhne sich hier in
Manderscheid niedergelassen hatten. Umgeben von schönen Motiven kann in diesem
Raum auch amtlich geheiratet werden.
Der
Raum gegenüber dem Trauzimmer zeigt die Entwicklung Manderscheids vom Weberdorf
zur Kurstadt. Im Herrgottswinkel stehen unter anderen die alten Heiligenfiguren
der Seitenaltäre der alten Kirche. In einer Vitrine ein Chormantel des früheren
Dechanten Ludwig Zöllner. Auch die Geschichte des Manderscheider Klosters ist
hier festgehalten.
Im
ersten Stock erweckt ein Schulzimmer gute oder weniger gute Erinnerungen an die
eigene Schulzeit. Ein Herrenzimmer aus der alten kaiserlichen Post beeindruckt
auch noch heute. Kaum noch vorstellbar für heutige Verhältnisse ist dagegen die
Ausstattung eines bäuerlichen Schlafzimmers. Apothekengefäße aus der bereits
1835 gegründeten Manderscheider Apotheke sind besondere Exponate in der kleinen
Museumsapotheke.
Und
in der Schuhmacherwerkstatt von Matthias Stadtfeld scheint der Meister gerade
zum Mittagessen zu sein – alles liegt noch so an seinem Platz, wie Viele hier
in Manderscheid es noch kennen.
Ein
lebensgroßes Grafenpaar begrüßt die Gäste in Grafenzimmer Ein Modell der Burgen
zeigt hier deren Zustand um das Jahr 1600. Weitere Dokumente sowie Bilder
verschiedener Grafen informieren über die Eifelgrafen, deren Spuren noch
überall in der Eifel zu finden sind.
Im
Außenbereich mit Stall und Scheune ist die landwirtschaftliche Ausstellung
untergebracht. Zeugen einer oft mühseligen Vergangenheit.
Im
offenen Hof fällt die alte, feuerrote Wasserspritze der Manderscheider
Feuerwehr von 1835 direkt ins Auge. Sie wurde in den letzten Jahren von den
Museumsleuten liebevoll restauriert.
Im
Sommer lädt das Museumsgärtchen mit vielen bunten Blumen zum Verweilen ein.
Zwischen
den vielen Exponaten findet der aufmerksame Museumsbesucher auch ein Hinweis
auf ein Motto des Museums:
„Wie soll ich wissen, wohin ich gehe, wenn ich nicht weiß, woher ich komme.“
Kontakt: über GesundLand Vulkaneifel GmbH Tourisinformation Grafenstraße 21 54531 Manderscheid Tel. +49 6572 998 9005 |