Das Interdisziplinäre Zentrum für Nachhalte Entwicklung (IZNE) definiert ein Bioenergiedorf als ein Dorf, das einen großen Teil seines Strom- und Wärmebedarfs unter Nutzen überwiegend regional bereitgestellter Biomasse selbst deckt. Die Bioenergiedörfer der Zukunft müssen sich dieser Aufgabe stellen und die damit verbundenen Herausforderungen meistern. Seit Initiierung der ersten Bioenergiedörfer hat eine rasante Entwicklung von Technologie zur Nutzung regenerativer Energien stattgefunden. Einige der wichtigsten Herausforderungen sind:
- Bezahlbare Energie für Bürger
- Regionale Wertschöpfung
- Bürgerbeteiligung in Form von
Genossenschaften
- Energieeffizienzsteigerung
Die Bioenergiedörfer in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land (Bergweiler, Binsfeld, Dreis, Hasborn, Klausen, Landscheid) haben sich vorgenommen, die Energiewende im eigenen Ort aktiv voran zu bringen. Die Sektoren Wärme, Strom und Verkehr bilden die drei Kernelemente des Begriffs Energie.
Die Ortsgemeinden erhalten dabei Unterstützung durch Förderprogramme des Bundes und Landes. Diese Fördermittel sind mit folgenden Zielsetzungen verbunden:
- Minimierung der CO²-Emissionen
- Steigerung der Energieeffizienz
- Reduzierung von Energiekosten
- Unabhängigkeit
- Regionale Energieerzeugung
- Aufwertung der Dörfer
Was
passiert?
Für
jedes Bioenergiedorf wird zunächst ein „Quartierskonzept“ erstellt. Dieses
Konzept befasst sich im ersten Schritt mit der Bestandsaufnahme der
energetischen Situation, wie sie derzeit in der Ortsgemeinde vorhanden ist. Im
nächsten Schritt werden Maßnahmen entwickelt, welche zum Ziel haben, die
Energieeffizienz zu steigern. Hierzu wurden die Energieagentur Region Trier
(eart) und das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) damit
beauftragt, solch ein Konzept zu erstellen.
IfaS
- Bergweiler
- Binsfeld
- Dreis
- Hasborn
Energieagentur Region Trier
- Klausen
- Landscheid
Die
Konzepterstellung wird in folgenden Schritten ablaufen:
1. Datenerhebung
(Analysieren des IST-Zustandes)
2. Potenzialanalyse
3. Maßnahmenkatalog
4. Machbarkeitsstudie
und Wirtschaftlichkeitsberechnung
Wie
kann ich aktiv werden?
In
allen Bioenergiedörfern werden „Steuerungsgruppen“ initiiert. Hier können sich
interessierte Bürger einbringen und aktiv an der Konzepterstellung mitwirken.
Außerdem stellt die Verbandsgemeinde Wittlich-Land für die Regionale
Kommunikation ein Netzwerk zur Verfügung, damit ein Informationsaustausch
zwischen den Gemeinden stattfinden kann.
Zudem
finden im Verlaufe des Projektes öffentliche Veranstaltungen mit verschiedenen
Themenschwerpunkten zu erneuerbaren Energien statt. Geplant sind:
- Themenabende (z.B. Photovoltaik,
Heizsysteme)
- Energiesprechstunden
- Energietag (mit Beteiligung von
Unternehmen aus der Energiebranche)
- Vor-Ort-Beratung (beispielhaft an
Privatobjekten)
Sanierungsmanager
Seit dem 01.02.2018 sind Tobias Thiel und Christian Stalter als Sanierungsmanager bei der Verbandsgemeinde Wittlich-Land beschäftigt. Die Stellen werden wie die Erstellung der „Quatierskonzepte“ von Bund und Land gefördert.
Aufgabenbereich:
- Bindeglied zwischen Bioenergiedörfern
und Auftragnehmern
- Mitarbeit in der Erstellung der
Quatierskonzepte
- Überwachung der Konzepterstellung mit
Hinblick auf die spätere Umsetzung
- Öffentlichkeitsarbeit
- Anlaufstelle für Bürger bei Fragen
- Betreuung von Bau- und Sanierungsmaßnahmen
in allen Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde
Darüber
hinaus:
Die
beiden Sanierungsmanager sind Ansprechpartner, wenn es um unabhängige Beratung
für Bürgerinnen und Bürger aus den Bioenergiedörfern geht. Folgende Themengebiete werden
angeboten:
- Heizen/Kühlen im Neubau
- Energetische Sanierung von
Bestandsgebäuden
- Einbindung erneuerbarer Energien
- Fördermöglichkeiten