Das Bioenergiedorf Landscheid plant zukünftig eine Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude und Infrastruktur, insbesondere zur Wärmeversorgung, sowie einen verstärkten Einsatz regenerativer Energieträger. Um die technischen und wirtschaftlichen Einsparpotentiale aufzuzeigen und um konkrete Maßnahmen zu entwickeln, hat die Gemeinde Landscheid die Energieagentur Region Trier mit der Erstellung eines Quartierskonzeptes beauftragt. Der zeitliche Rahmen für die Erstellung des Konzeptes beträgt 1 Jahr und wird durch Förderprogramme von Bund und Land unterstützt. Zunächst wird innerhalb der Quartiersgrenzen die bestehende energetische Situation aufgenommen und analysiert werden. Wie der Name sagt, werden dabei immer zusammenhängende Gebäudekomplexe, die Quartiere, und keine einzelnen Gebäude untersucht. Aus den gewonnenen Daten werden dann konkrete Maßnahmen in Machbarkeitsstudien untersucht. Ein Fokus liegt dabei auf der Wärmeversorgung. Viele Gebäude werden momentan mit alten Ölkesseln oder Nachtspeicherheizungen beheizt und stehen in den kommenden Jahren zur Sanierung an. Allerdings sind in der Gemeinde auch bereits zwei Nahwärmenetze entstanden, die privat betrieben werden und mehrere Haushalte, sowie ein Altenheim mit Wärme versorgen. Unter anderem wird der flächendeckende Ausbau und evtl. die Verknüpfung der Nahwärmenetze im Quartierskonzept untersucht werden.
Das Quartier „Landscheid“
Der Ortsteil Landscheid hat eine Fläche von ca. 560 ha mit insgesamt 420 Gebäuden und ca. 580 Wohnungen. Die Nutzungsstruktur ist hauptsächlich durch Wohnen geprägt. In zentraler Ortslage befinden sich die öffentlichen Einrichtungen: das Gemeindebüro, das Pfarrbüro der Kirchengemeinde, die Kath. Kindertagesstätte St. Raphael und die Peter-Zirbes Grundschule in der Schulstraße.
86 Wohngebäude wurden vor 1919 gebaut, aus den Jahren von 1919 bis 1948 stammen 104 Wohngebäude, in den Jahren von 1949 – 1988 entstanden 230 Gebäude mit Wohnraum. Wie beschrieben werden viele dieser Gebäude heute noch mit Ölzentral- und Nachtspeicherheizungen, die in den 60er und 70er Jahren eingebaut wurden, beheizt.
Im südwestlichen Teil der Ortslage ist der Standort der Grundschule mit Schulturnhalle. Mit einem großen Einzelhandelsbetrieb erstreckt sich das Gewerbegebiet in nordwestliche Richtung.
Ausgeschlossen bei der Energetischen Betrachtung ist das Neubaugebiet „Im Sabel“, welches ab 1998 entwickelt wurde, da es sich hier größtenteils um passiv oder niedrig Energiehäuser handelt.
Die Luftaufnahme zeigt den Ortsteil „Landscheid“ und im unteren Bild wird das Quartier dargestellt